Kirchen • St. Laurentius Kapelle

Turm, Glocken, Kapelle

Der Turm

Während die Kapelle mit Dachziegeln gedeckt ist, hat der Turm eine schiefergedeckte Haube.

Über der Kugel mit dem Turmhaus thront der rund 7 Pfund schwere Wetterhahn. Er ist aus Messing und wurde vergoldet. Bei der Restaurierung 1975 wurde er nach dem Modell des alten Hahns neu angefertigt.

Im Turm der Kapelle hängen zwei Bronzeglocken, die auch heute noch mit Glockenseilen von Hand geläutet werden.

Der im Grundriß fast quadratische Turm hat ca. 1 m dicke Mauern. In Höhe der Glockenaufhängung sind rings um den Turm 7 rundbogige (romanische) Schallfenster-Öffnungen, 1 nach Osten und je 2 nach Westen, Norden und Süden. Auf halber Höhe befindet sich an den Seiten je eine schmale, schartenartige Fensteröffnung und unten im Turm an der Nord- und Südseite ein Rundbogenfenster.

Die Glocken

Die ältere, sie ist eine der ältesten Glocken in Westfalen, trägt keine Inschrift und Ornamente. Sie hat eine steile, schlanke Form. Die Glockenschulter ist stark gerundet. Um 1200 wurde sie sehr wahrscheinlich gegossen. Ihr Durchmesser beträgt rd. 80 cm und ihr Gewicht circa 300 kg.

Die zweite Glocke, die Marienglocke, ist fast gleich groß. Sie hat einen Durchmesser von 84 cm und ein Gewicht von 350 kg. Ihr Gußjahr ist das Jahr 1518. An der Glockenschulter steht ringsum in gotischen Kleinbuchstaben (Minuskeln) folgende Inschrift (ins heutige Deutsch übertragen):

Maria heiße ich - den Toten läutete ich
den Donner vertreibe ich - der mich hört
der bete sich - Im Jahre 1518

Auf dem Inschriftenband zwischen den einzelnen Versen sind fünfblättrige Rosetten. Unter der Inschrift ziehen sich rings um die Glocke viele flache Bögen mit stilisierten Blättern an den Bogenenden. Über dem Inschriftband befindet sich ein Fries aus stehenden, sich überschneidenden Bögen. Die Bogenverbindungen ähneln kleinen Lilienornamenten.

Die Kapelle

Die Kapelle kann durch eine Tür an der Westseite des Turms oder durch eine Tür an der Südseite, die eine Einfassung aus behauenen Sandsteinen hat, betreten werden. Früher gab es an der Nordseite einen Eingang. In der Außenseite der Nordwand zeugt davon der steinerne Türsturz, den man vom Verputz freigelassen hat.

Der Kapellenraum, das Schiff, hat kein Gewölbe, sondern eine flache Balkendecke, 2 unterschiedlich große Fenster an der Südseite und 3 an der Nordseite, mit Steinfassung. Die Fenster konnten früher mit Läden verschlossen werden. Einige Angeln an der Außenseite weisen darauf hin.

Der Zugang zu dem Altarraum, der Apsis, wird durch eine rundbogenförmige Öffnung freigegeben. Nach unten zu verengt sie sich etwas. Auch hier können wir die Stärke der Seitenwände, sie beträgt etwa 1 Meter, feststellen. Im Gegensatz zu dem Kapellenschiff hat der Altarraum ein Gewölbe.

Zwei Stufen führen zu dem Barockaltar (17. Jahrhundert), dessen oberer Teil holzgeschnitzt ist. Der Unterbau des Altars besteht aus Stein. An seiner Stirnseite ziert ihn in Mosaik das J-H-S Zeichen ‚ von 2 Palmzweigen umgeben, darüber ein Herz.