Kirchen • St. Marien

Das Baptisterium von St. Marien

Der Horchende
Der Horchende

Wer aufmerksam auf St. Marien zugeht, wird zunächst aufmerksam auf die Bronze-Statue "Der Horchende", eine Arbeit von Heinrich Krautwald aus Rheine, die unmissverständlich darauf aufmerksam macht, dass, wer St. Marien betritt, etwas Wichtiges, Entscheidendes hören wird.

Sie macht Mut, aufmerksam zu werden auf die Botschaft, die - steinern gefasst - betont: DIES HAUS HEISST BETHAUS: DARIN EMPFÄNGT, WER BITTET. WER SUCHT, DER FINDET. WER ANKLOPFT, DEM WIRD AUFGETAN. (vgl. Mt 7,8;21,13) Sie macht auch Mut, etliche Hinweise zu sehen, die Grundvoraussetzung für die Zugehörigkeit zur Gemeinde, die TAUFE, ist.

Die Klinken des Hauptportals

Klinke des Hauptportals
Klinke des Hauptportals

Die Klinken des Hauptportals - geschaffen von Egino Weinert - zeigen das Motiv des lebendigen Wassers.

Die Glasflächen der Windfangtüren

Die Glasflächen der Windfangtüren - von Paul Reding gestaltet - künden mit den Motiven von Wasser und Feuer das tauftheologische WIEDERGEBOREN AUS DEM WASSER UND DEM HEILIGEN GEIST (vgl. Jo 3,5, Windfangtüren auf der nördlichen Seite) und die für alle Sakramente geltende KLAMMER, DIE HIMMEL UND ERDE VERBINDET, gekennzeichnet durch die Illustration des biblischen Motivs der Jakobsleiter (vgl. Gen 28, Windfangtüren auf der südlichen Seite).

Der Taufbrunnen

Taufbrunnen
Taufbrunnen

Der Taufbrunnenn - das Wasser- und das Lebensbaummotiv sowie der Aufbau auf dem Rand des Taufbrunnens sind von Paul Reding gestaltet - betont, dass es bei der Taufe um Lebensvermittlung geht. Der Aufbau ist eine Illustration einer Vision des Propheten Ezechiel (vgl. Ez 47), die sagt, unter der Schwelle des Tempels (mit der Gegenwart Gottes) strömt ein Wasser hervor, das mit seinen wunderwirkenden Eigenschaften eindeutig als Geschenk des lebenspendenden Gottes zu verstehen ist; die Inschrift am Rand des Taufbrunnens bestätigt das: FONS VIVUS - AQUA REGENERATIONIS - UNDA PURIFICANS - Lebendiger Quell - Wasser, das neues Leben schenkt - (Wasser-)Woge, die (von Sünden) reinigt.

Die Umschrift auf der Taufschale

Taufbrunnen
Taufbrunnen

Die Umschrift auf der Taufschale auf der - früher bei Taufen verwendeten - silbernen Taufschale an der Rückwand der Kirche sagt: LAVACRUM SALUTIFERUM - heilbringendes Bad.

Die Erstellung der Taufschale wurde übrigens möglich, weil im Jahre 1936 die Gemeinde Silberkreuze, -münzen, -kettchen und -bestecke gespendet hat; die Spenden wurden eingeschmolzen und umgestaltet zu einer Taufschale und -kanne.

Umgeben ist die Taufschale

Umgeben ist die Taufschale von acht von Paul Reding geschaffenen, bronzenen Medaillons, die verschiedene bibeltheologische Aspekte des Sakramentes der Taufe verkünden:

  • Taufe ist pfingstliches Geschenk des Heiligen Geistes (vgl. Apg 1 - Viele sehen in dem obersten Medaillon auch eine Darstellung der Dreifaltigkeit und sehen sich erinnert an unsere evangelische Nachbargemeinde, die sich in der Dreifaltigkeitskirche zum Gottesdienst versammelt).
  • Taufe ist Geschenk des neuen Bundes - Wiedergeburt; die Präfation zur Taufwasserweihe in der Osternacht deutet die Sintflut als Reinigung, der Regenbogen ist bekannt als Zeichen des Bundes zwischen Gott und den Menschen (vgl. Gen 9).
  • Wer getauft ist, ist mit Chrisam gesalbt, ist damit Christus, Christa, Christ (vgl. 1 Jo 2,27).
  • Taufe schenkt das Wasser, das Jesus der Frau am Jakobsbrunnen beschrieben hat: Wer dieses Wasser trinkt, wird nie mehr durstig sein (vgl. Jo 4).
  • Petrus ist als "Getaufter" zu verstehen, insofern er, im Zugehen auf Christus "in den Tod" des Wassers gesunken, von Christus aus dem Wasser ins Leben gehobenwurde (vgl. Mt 14,22 ff).
  • Das Jona-Motiv zeigt, was Taufe meint: Bewegung aus dem Tod ins Leben (vgl. das biblische Buch Jona, vgl. auch Mt 12,40).
  • Miriam tanzt nach dem Zug durch das Rote Meer, gerettet aus der Knechtschaft Ägyptens, und singt das Siegeslied am Schilfmeer (vgl. Ex 15).
  • Taufwasser ist das Wasser, das vor dem Verdursten rettet und so zum Leben verhilft - Mose schlägt an den Felsen, Wasser sprudelt hervor, so kann Israel leben (vgl. Ex 17).

Der von Egino Weinert geschaffene Osterleuchter

Der von Egino Weinert geschaffene Osterleuchter der die Osterkerze, das Bild des Auferstandenen, trägt, ist geschmückt von sechs biblischen Motiven, die auf das Verhältnis Gottes mit den Menschen hinweisen:
 

  • Der Geist des Schöpfergottes schwebt über den Wassern (vgl. Gen 1)
  • Die Sünde des Menschen - Adam und Eva - besteht darin, dass er Gott nicht Gott sein lassen will (vgl. Gen 3).
  • Der Mensch - Kain - beansprucht mit seinem Tun, Herr zu sein über Leben und Tod des Menschen (vgl. Gen 4).
  • Gott schließt den Bund mit Noah, der aus der Arche steigt (vgl. Gen 9).
  • Gott offenbart sich dem Mose als JAHWE - ICH BIN FÜR EUCH DA (vgl. Ex 3).
  • Die Kundschafter bezeugen das Gelobte Land, die Zukunft, den Himmel (vgl. Num 13).

Das Fenster von Walter Klocke

Tauffenster
Tauffenster

Das Fenster von Walter Klocke an der Nordseite der früheren Taufnische zeigt Christus, den Auferstandenen, zwischen (links) der Taufkerze und (rechts) dem Taufkleid.

Das Bild der 14. Station des Kreuzwegs

14. Kreuzwegstation
14. Kreuzwegstation

Das Bild der 14. Station des Kreuzwegs "Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt.", an der Westseite der Taufnische gehört insofern zu den Hinweisen auf das Sakrament der Taufe, als nach Röm 6 die Taufe bedeutet, mit Christus begraben und so mit Christus zur Auferstehung berufen zu sein. Die Kreuzwegbilder sind von Egino Weinert.

Der Beichtraum

Der Beichtraum
Der Beichtraum

Gegenüber der früheren Taufnische ist der Beichtraum zu finden, der Ort der "mühsamen Taufe", die nach der Taufe einen weiteren Weg der Versöhnung mit Gott bietet. Vor dem Beichtraum ist eine kleine Skulptur von Egino Weinert - "Der barmherzige Vater" (vgl. Lk 15,11 ff) - zu finden, die die Versöhnung zwischen Gott und dem Sünder symbolisiert. Sie wie auch der Bronze-Engel von Bernd Cassau gegenüber steht auf einem Stück Original-Bergbau-Förderseil, von der KAB für unsere Kirche bereitet. Die Skulptur "Der barmherzige Vater" wurde der Gemeinde im Jahre 1999 geschenkt von der KAB St. Marien anläßlich des 50. Jahrestages der Gründung der KAB St. Marien.

Das Bild des Judas

Das Bild des Judas von Paul Reding am südwestlichen Ausgang der Kirche soll zeigen, dass - leider - auch das Judashafte zu unserer Kirche und zu den einzelnen Menschen gehört. Die Tatsache, dass das Bild des Judas in St. Marien hängt, soll Mut machen, die eigenen Fragwürdigkeiten zur Kenntnis zu nehmen und die - wie die Psychologen sagen - Schatten im Interesse einer ganzheitlichen Gesundheit /Genesung nicht zu leugnen / verdrängen.