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Julia Pehle-Mager

Vom Saulus zum Paulus

Die Vorfreude auf Mendelssohns „Paulus“ steigt.
Nach den Herbstferien geht es für die Vorbereitung auf das Konzert in der Kirche St. Peter am 17.11.24, 17 Uhr, auf die Zielgerade. Nicht nur jeden Donnerstag, sondern auch am Wochenende probte die Chorgemeinschaft insgesamt mehr als 40 Stunden für die Aufführung des „Paulus“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847).

Einschub: Das Bild zeigt die Chorgemeinschaft im Garten des neueröffneten „Haus der Begegnung“. (Fotograf Chormitglied Klaus Dahlhues)

In der letzten Woche vor dem Konzert stehen noch die Haupt- und Generalproben mit Solistinnen, Solisten und Orchester an, alles unter der Gesamtleitung von Chorleiter und Kantor Th. Neuleben. Und wieder einmal ist es ihm gelungen, namhafte Musiker und Musikerinnen zu verpflichten. Beim Waltroper Publikum durchaus schon aus vergangenen Konzerten bekannt und geschätzt sind: (weitere Infos im Internet)

Jutta Potthoff, Sopran            www.jutta-potthoff.de

Mario Trelles-Diaz, Tenor        www.operabase.com

Edmund Toliver, Bass              www.zelotesedmundtoliver.com

Musica Antiqua Markiensis Ensemble für Alte Musik, spielt  auf nachgebauten Instrumenten, damit die Musik so erklingt, wie sie möglicherweise früher geklungen hat

Die Uraufführung des „Paulus“ fand 1836 unter der Leitung des Komponisten in Düsseldorf anlässlich des Niederrheinischen Musikfestes statt. Von dort aus erreichte das Werk eine zuvor nie gekannte Popularität, es wurde überarbeitet und in den folgenden achtzehn Monaten mehr als fünfzig mal an über vierzig Orten zur Aufführung gebracht. 

Trotz seiner großen Vorbilder Bach und Händel, man spürt „ihren musikalischen Geist“ an vielen Stellen, fand Mendelssohn  seinen eigenen musikalischen Stil in der Verbindung von weichen, liedhaften, romantischen Formen und den klassischen Elementen des Barock.

Den Text stellte Mendelssohn unter Mitwirkung des Theologen Julius Schubring zusammen, dabei prägte ihn auch seine persönliche Auseinandersetzung mit der Gestalt des Paulus. Er wünschte sich einen Text aus Bibelworten und die Einbeziehung von Chorälen: Es gibt barocke Fugen (Nr.15 „Mache dich auf, werde Licht“), Lieder aus dem Gesangbuch (Nr.16 „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ ), und mit dem Chor (Nr.26 „Wie lieblich sind die Boten…“) sind wir musikalisch in der Romantik angekommen.

Inhaltlich wird die biblische Geschichte der Verwandlung des Saulus zum  Apostel Paulus erzählt, seine Verfolgung des Märtyrers Stephanus, seine Heilung von der Blindheit und seine Bekehrung auf dem Weg nach Damaskus, und schließlich die Erfüllung seines Auftrags als Missionar, die „Heiden“ zum Christentum zu bekehren.

Das Oratorium enthält also voller Dramatik alles, was das musikalische Herz begehrt, bis es schließlich in den großen Schlusschor „Lobe den Herrn, meine Seele“ einmündet.

Auch wenn Richard Wagner in einem Aufsatz 1850 heftig gegen Mendelssohn polemisierte: „Die jüdische Musik des Mendelssohn gehört nicht in die Konzertsäle“, geändert hat sich nichts an der Beliebtheit des Oratoriums.

Bestimmt möchten viele Musikbegeisterte beim Konzert in der Kirche St.Peter dabei sein: Die Karten zum Preis von 20 € für Erwachsene gibt es im Vorverkauf in der Bücherinsel und im Weltladen an der Kirche (ermäßigt 15 € , Kinder bis 14 Jahre frei).

Die Chorgemeinschaft lädt herzlich ein.

 

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