Nachricht lesen
Zum ersten Mal ein übervolles Haus und ganz viele Begegnungen
Der „Petrus-Saal“ war bis auf den letzten Platz gefüllt, im Foyer standen die Menschen dicht gedrängt und die Treppe zu den Besprechungsräumen „Ludgerus“ und „Marien“ war von den Sängerinnen des „Mädchenchores“ von St. Peter besetzt. Die Einweihung des neuen „Haus der Begegnung“ am Samstag, 21.09.2024 stieß auf große Resonanz.
Dies nahm Pfarrer Dr. Carsten Roeger in seiner Begrüßung auf und dankte für das große Interesse. Neben dem Bürgermeister Marcel Mittelbach und dem Vertreter des Architektenbüro Hartig, Meyer, Wömpner aus Münster waren auch Vertreter der evangelischen und der muslimischen Gemeinde in Waltrop anwesend, nicht zu vergessen die Vertreter und Vertreterinnen der zahlreichen Verbände und Gruppierungen aus Waltrop.
Die Hülle ist fertig, jetzt muss das Haus mit Leben gefüllt werden
Dr. Roeger zitierte dann Henri Bergson mit den Worten: „Das Universum ist nicht ein Fertig Entstandenes, sondern ein ohne Unterlass Entstehendes“. In diesem Sinne wünschte er, dass sich das Haus der Begegnung immer wieder neu mit Leben füllt. Dazu gehören für ihn laute Musik genauso wie immer wieder neue Begegnungen. Sein Wunsch: „Die Hülle ist fertig, jetzt müssen wir sie mit Leben füllen.
„Sind die denn verrückt geworden?“
Dr. Hermann Geldmann blickte aus Sicht des Kirchenvorstandes auf die Entstehungsgeschichte zurück. Einen Neubau konnte auch er sich anfangs nicht vorstellen. Viele quittierten diese Idee mit dem Ausspruch: „Sind die denn verrückt geworden?“ Als sich im Jahr 2015 die notwendigen Reparaturen für das Senfkorn jedoch auf 17 notwendige Maßnahmen beliefen und 2018 ein Betrag in Höhe von 900.000 € für die Sanierung des HdB errechnet wurde, der auch vom Bistum Münster als „kostenmäßig und funktionell unbefriedigend“ beurteilt wurde, war klar, dass es auf einen Neubau hinauslaufen würde.
Während das alte HdB mit seinen viele Stufen und der fehlenden Barrierefreiheit ein Kind seiner Zeit war, ist das neue HdB jetzt bestens isoliert und sowohl alten- als auch behindertengerecht bis hin zur Höhe der Türklingeln.
Dr. Geldmann bedankte sich bei allen am Bau Beteiligten: dem Bistum Münster, der Zentralrendantur, den Gremien vor Ort, den Handwerkern, den Architekten, der Stadt Waltrop, ... der Fledermausgutachterin – nicht zuletzt allen Spendern.
Sein Wunsch: „Möge der Geist Gottes das Haus bewahren."
Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind
Die evangelische Pfarrerin Sabine Dumpelnik wünschte Gottes Segen für das Haus und alle Menschen, die sich hier treffen und zitierte die Bibelstelle: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Als Geschenk hatte sie eine „Versüßung“ für die nächste Gremiensitzung mitgebracht.
Es fühlt sich an, wie „nach Hause kommen“
Bürgermeister Marcel Mittelbach freute sich, dass mit dem neuen Haus der Begegnung gezeigt wird, dass Kirche und auch der Glaube lebt. Für ihn fühle es sich an wie „nach Hause kommen“. Dieses Gefühl teilte scheinbar auch eines der zahlreich anwesenden Kinder und hatte schon Schuhe und Strümpfe ausgezogen. Marcel Mittelbach wünschte, dass das neue Haus der Begegnung ein Ort wird, der seinem Namen gerecht wird und mit Lachen und Singen gefüllt wird.
Ein Haus, von Menschen, nicht von KI geplant
Architekt Ralf Wömpner kündigte als Vertreter des Architektenbüros an, dass sie in den nächsten Tagen einen Baum als Geschenk pflanzen werden. Er erheiterte die anwesenden Gäste mit einem Bild, das von der KI erzeugt wurde, nachdem er die Beurteilung des Preisgerichtes für den ersten Preis bei dem Architekten-Wettbewerb für das neue HdB eingegeben hatte. Das von Menschen geplante Haus gefiel den anwesenden Gästen deutlich besser.
Zum Schluss des offiziellen Teiles segnete Pfarrer Dr. Carsten Roeger das Haus und die einzelnen Räume.
Danach war bei Grillwürstchen, Sekt und Getränken Gelegenheit, die Räume in Ruhe zu besichtigen und Zeit für die ersten Begegnungen.
Fotos:
Ute Hüsken-Borchert